Innovation durch Tradition - Versailles Muster

Dahlen, (Sachsen, Deutschland) 20.4.2017

Das Internationale Bildung und Stiftungsprojekt WORKCAMP PARQUET das dieses Jahr von 2. bis 10. September auf Schloss Dahlen stattfindet, lockt auch weitere Handwerksbetriebe an, die mit dem Wiederaufbau des Schloss helfen möchten. WORKCAMP PARQUET hat sich als Hauptziel die Verlegung des Parkettboden in traditionellen Versailles Muster mit jungen innovativen gesetzt. Weitere Firmen, die sich der unterstützender Idee des WORKCAMP PARQUET anschließen, werden sich zum Beispiel mit Putz und Stuck arbeiten oder der Leihgabe eines Kronleuchters beteiligen. Neben dem Handwerk sind auch einige Künstler mit einer Ausstellung dabei. So bekommt die ursprüngliche Parkettleger Aktivität eine weitere Dimension.

Die alte Handwerkskunst in jungen Händen

"Beim unserem WORKCAMP PARQUET setzen wir auf die Tradition des königlichen Parketts und legen die meisterliche Handwerkskunst in die Hände junger Parkettleger. Wir wollen versuchen, die wundervollen Arbeiten der alten Meister bis ins Detail und vor Ort auf dem Schloss Dahlen nachzuarbeiten. Genau wie damals wird das Parkett vor Ort aus einzelnen Parkettstäben angefertigt. „Wir benutzen dafür aber schon zeitgemäße Maschinen", sagt dazu Ernst Muller, der die einzelnen Arbeitsschritte erklärt, zeigt und auch kontrolliert. "Wir haben Teilnehmer aus fast ganz Europa. Die beste gemeinsame Sprache ist das Handwerk. Kurz vorzeigen und nachmachen."

Innovation durch Tradition 

„Innovation und Tradition“. Für das Tafelparkett im klassischen Versailler Muster, das im Kaisersaal des Barock-Schlosses Dahlen verlegt wird, setzen die Meister des Organisatoren-Teams auf einheimisches, hochwertiges und widerstandsfähiges massives Natureichenholz.  Genau wie damals. Angesichts der jungen Teilnehmer wird aber auch das Tafelparkett „jung“ gemacht. Hier kommt Ahorn ins Spiel. Es entsteht ein individueller Parkettboden, der durch seine Variation mit hellem Ahorn das Muster veredelt. Die Räume werden so, wortwörtlich, in neuem Licht erstrahlen.

Die Verlegung des Versailler Musters an sich ist nicht ganz leicht. Es werden einzelne Stäbe zugeschnitten, die dann zu einem Element zusammengefügt werden und so eine Kassette des Bodens ergeben. Diese Kassetten werden dann zu einem komplexen Muster verlegt. Das daraus entstehende Flechtmuster überzieht harmonisch den ganzen Boden. Das alles bedingt ein sehr arbeitsaufwendiges Vorgehen. Von der Vorbereitung bis hin zur Verlegung. Denn eine Kassette besteht aus fast 50 Teilen. Um diese korrekt zusammenzufügen, bedarf es schon einiges handwerklichen Könnens. Es muss mit großer Genauigkeit gearbeitet werden, damit am Ende das Ergebnis keine Wünsche offenlässt und ein handwerklich gelungenes Gesamtbild entstanden ist. Es sollen ja in den nächsten Jahrzehnten viele Menschen den Boden belaufen und bestaunen.

Ein i-Tüpferl für die Unterstützer 

Für Unterstützer und Sponsoren des WORKCAMP PARQUET haben sich die Organisatoren auch einiges einfallen lassen. So werden die Namen der privaten Unterstützer, Betriebe und Firmen mit einem Laser in Stäbe eingebrannt und im Fries, der das Versailler Muster umrahmt, verlegt. Wir möchten uns auf diese besondere und langfristige Art bei den Unterstützern und Sponsoren bedanken. Außerdem besteht für interessierte Besucher des Workcamps die Möglichkeit, in einem weiteren Raum an der Herstellung eines Rautenbodens mitzuwirken und ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Hierfür bitten wir aber vorab um eine kurze Anmeldung. 

Handwerk trifft Handwerk auf dem Schloss

Im Kaisersaal laufen die Vorbereitungen jetzt schon auf Hochtouren. Die Wände werden verputzt, damit man einen sauberen Anschluss der Leisten bekommt und ein Kronleuchter im Wert von einigen tausend Euro wird installiert. Dieser ist eine Leihgabe der Fa. Leuchten-Manufaktur, Wurzen, die auch die Semper-Oper in Dresden mit Leuchtmitteln ausgestattet hat. So treibt das WORKCAMP PARQUETT auch die Arbeiten anderer Gewerke voran und unterstützt damit erhaltenswerte Objekte.

Die Geburtsstunde des Versailler Parketts

Versailles, seit dem 17. Jahrhundert ein Synonym für außergewöhnliche Pracht und Adel. Das Schloss wurde vom legendären Sonnenkönig Louis XIV. nicht nur umfangreich erbaut, sondern auch umgebaut. Damit wurde Versailles zum Prototyp für herrschaftliche Architektur, deren Vollkommenheit sich bis in die letzten Zimmerwinkel erstreckte. Für die Gestaltung der Böden suchte der anspruchsvolle König nach einer außergewöhnlichen Lösung. Er fand sie in den edlen Echtholz-Tafelparketten, die sich zu klassisch zeitlosen Mustern zusammenfügen liessen. Das Versailler Muster war geboren.

Über die Stadt Dahlen:

• Fläche: 71,68 m2, Einwohnerzahl 4843 (Stand 31.12.2008), Ortsname: Dahlen, Sachsen, Status: Stadt, Landkreis: Landkreis Nordsachsen, Bundesland: Sachsen, http://www.heidestadt-dahlen.de

Über das Schloss Dahlen:

• 1744-51  Reichsgraf Heindrich von Bünau lässt das neue Schloss und die Wirtschaftsgebäude bauen.
• 1945  Die Familie Sahrer von Sahr verlässt nach einer WARNUNG das Schloss Dahlen und entgeht dadurch einer Verhaftung und der Deportation.
• 1945-1973  Kinderferienlager, Polizeischule, Fachschule für Bäcker und Konditoren, Ingenieurschule für Fleischwirtschaft
• 1973  Am 20. März brennt das Dahlener Schloss ab
• bis 1989  Ruine, die laut Beschluss des Rates des Kreises Oschatz noch 1989 beseitigt werden sollte
• 1990-94  erste Räumungsarbeiten und Einbau von Spannkeramikdecken mit prov. Pappeindeckung
• 2008  Der Vertrag mit der Stadt Dahlen läuft am 31.12.2008 aus.
• 3.1.2009  Gründung des Schloss- und Parkvereins Dahlen e.V. in den Kellerräumen des Dahlener Schlosses.
• Nach und nach wurden Decken, Dächer und Fenster erneuert. http://www.schloss-dahlen.de

Mehr Infos über das WORKCAMP PARQUET:

• 2015 Rumänien | 2016 Tschechische Republik | 2017 Deutschland | 2018 Süd Tirol (in Planung) | 2019 Niederlande (in Planung) | 2020 Slowenien (in Planung)
• internationales Bildungsprojekt fokussiert auf die außerschulische Ausbildung der Parkettleger
• die Veranstaltung dauert eine Woche und wird von Handwerksmeistern geleitet
• der Unterricht findet an realen Baustellen statt
• das fertige Werk bleibt ein fester Bestandteil des Objekts
• geeignet für Lehrlinge, Absolventen und Praxislehrer
• Unterstützung des Handwerks 
• Motivation zur Ausbildung im Handwerksbereich und dem Verbleiben im handwerklichen Gewerbe
• Ausbau der sozialen und kommunikativen Kompetenzen
• Bildung einer Plattform zur Schaffung von Erfahrung, Wissen und Fähigkeiten im Handwerk 
• Förderung der Toleranz  und Empathie bezüglich der  Unterscheide
• verstärktes Einbinden der Industriebetriebe in handwerkliche Bildungsprojekte

Das Organisatoren Team:

workcamp.parquet@gmail.com | www.workcamp-parquet.com

• René Caran (senior project manager) +420 603 504 799
• Ernst Müller (technical supervision) +49 177 747 8045
• Steve Klose (local coordinator) +49 178 352 2015
• Michaela Reichlová (project coordinator) +420 603 219 537